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ES GIBT KEINE ZU KURZEN HOSEN
Text: Michael Laczynski
Foto: Christine Wurnig

TOURISTEN: Schöne Socken. Hast du sie im Ausland gekauft?
Christian Rainer: Nein.
T: Schade …
R: Leider. Ich würde sie gerne im Ausland kaufen. In Wien gibt es nur ein Geschäft, wo man sie kaufen kann, diese nämlich – aber zuerst einmal verbiete ich mir das Wort „Socken“. Es sind Stutzen. Socken sind verboten, es tut mir leid, wenn ich jetzt jemanden beleidige. Nein, natürlich sind Socken erlaubt – wenn man es schafft, das Bein so zu heben, dass man eben dieses Bein nicht sieht. Das wirklich Grauenhafteste an Männern ist dieses Stück Bein zwischen Socke und Hose. Diese Stutzen sind englisch, kommen von Knize. Er hat eine kleine Selektion von bunten Stutzen. Und leider ist Knize der Einzige, der in Wien gute Seidenstutzen hat. Leider sage ich deshalb, weil ich Knize für einen Fall von Laesio enormis für den finanziell entwickelten Herren halte. Auf Deutsch heißt das „Verkürzung über die Hälfte“ – also wenn du bei mehr als der Hälfte des Preises nicht genau weißt, warum du ihn eigentlich bezahlst. Ich denke, das gilt unter anderem für die Knize-Maßanzüge. Aber bei den Stutzen ist es so, dass man sie nur dort kriegt.