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Das Singen des springenden Eises
Text: Tex Rubinowitz
Foto: Hertha Hurnaus

Ich schwimme nur im Winter. Noch nicht immer, aber jetzt ausschließlich. Das kam so: ich hatte einmal eine Mitbewohnerin, sie war in Wien, weil sie dem Ensemble, oder besser dem Tross des Theatermagiers Einar Schleef angehörte, eine sektenartige Gruppe, von der der Chef die soldatische Disziplin erwartete, die er auch gegen sich anwendete, und so sahen dann auch seine Stücke aus, trainierte Menschen skandierten im Chor sperrige Textmöbel, zB, man erinnert sich, das Sportstück von Elfriede Jelinek, auf die ich später noch gezwungen sein werde zurückzukommen. Mich hat das beeindruckt, als meine Mitbewohnerin eines grauen Novembermorgens aufbrach, ich sie fragte, wohin, sie nur lakonisch meinte: Schwimmen, und nach einer kleinen, kalkulierten Kunstpause: in der Donau. ...