Ich schwimme nur im Winter. Noch nicht immer, aber jetzt
ausschließlich. Das kam so: ich hatte einmal eine
Mitbewohnerin, sie war in Wien, weil sie dem Ensemble,
oder besser dem Tross des Theatermagiers Einar Schleef
angehörte, eine sektenartige Gruppe, von der der Chef
die soldatische Disziplin erwartete, die er auch gegen
sich anwendete, und so sahen dann auch seine Stücke
aus, trainierte Menschen skandierten im Chor sperrige Textmöbel,
zB, man erinnert sich, das Sportstück von Elfriede
Jelinek, auf die ich später noch gezwungen sein werde
zurückzukommen. Mich hat das beeindruckt, als meine
Mitbewohnerin eines grauen Novembermorgens aufbrach, ich
sie fragte, wohin, sie nur lakonisch meinte: Schwimmen,
und nach einer kleinen, kalkulierten Kunstpause: in der
Donau. ...
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