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TIER DER SAISON: Gabelbock
Foto: Andrew Phelps
Text: Eduard Thaler
"Die Prärien Nordamerikas bevölkerten zur Zeit der gewaltigen Bisonherden besonders lebhaft gezeichnete, gut rehgroße, antilopenschlanke und hirschähnliche Tiere mit einem deutlich gegabelten Gehörn. Sie wurden von den Trappern und den treckenden Farmern zuerst als Rehböcke, von den
Zoologen aber als Gabelböcke, Gabelantilopen und Gabelgemsen angesprochen. An einigen gefangenen Tieren dieser Art erlebte man dann jedoch, daß sie
fast unmittelbar nach der Brunft ihr Gehörn abstießen und ihnen in kurzer Zeit ein neues nachwuchs, ganz ähnlich, wie das bei den Hirschen alljährlich
geschieht. Die erstaunten Beobachter konnten bald feststellen, daß dieser Abstoß oder Abwurf des Gehörns eine durchaus normale und sich ebenfalls
alljährlich wiederholende Erscheinung war. Da hatte man also nicht nur das einzige Horntier mit einem gegabelten Gehörn entdeckt, sondern zugleich noch
das einzige Horntier, das sein Gehörn regelmäßig wechselte......Die Berührung mit dem weißen Mann und seinen Feuerwaffen bekam dem Bock so schlecht, daß er um die Jahrhundertwende schon so gut wie ausgerottet schien. In letzter Minute gelang es jedoch, etliche starke Rudel in die großen Nationalparks zu überführen. Hier hat sich der beängstigend zusammengeschmolzene Bestand so gut erholt, daß er als gesichert angesehen werden darf".(Quelle: rororo Tierlexikon von Hans-Wilhelm Smolik, Band 1,S.158/59,rororo 6059-6061,1968).